Verkehr und Infrastruktur
Mobil und versorgt. In allen Stadt- und Gemeindeteilen.
Eine große Herausforderung der Zukunft ist es, individuelle Mobilität bestens zu ermöglichen und dabei aber auch die Erreichung von Klimaschutzzielen zu fördern. Dabei wird der Individualverkehr nie ganz wegzudenken sein. Dies gilt für das gesamte Waldviertel und ganz besonders für unsere Großgemeinde Zwettl und deren Katastralgemeinden. Darüber hinaus ist die Versorgung in Bezug auf Wasser, Strom und Internet in allen Gemeindeteilen einer der wichtigsten Punkte einer verantwortungsvollen Gemeindeverwaltung.
Innenstadt zum Wohlfühlen
Nicht nur durch Parkflächen belebt sich unser Stadtzentrum sondern durch Menschen, die sich gerne dort aufhalten: Begegnungszone(n) attraktiver gestalten und neue Möglichkeiten der Verkehrsberuhigung erproben (gemeinsam mit
Interessen des Handels, Veranstaltern und der Gastronomie). Dabei sollen zur Gestaltung einzelner Plätze und Straßen kreative Ansätze von Experten/Studenten aus dem Bereich Städteplanung in Form von Wettbewerben bzw. Ausschreibungen herangezogen werden.
Mobilität mit Rad
Das Fahrrad stellt eine gute Möglichkeit des Individualverkehrs dar. Dazu braucht es aber die passende Infrastruktur. Zwettl muss das Netz der Alltagsradwege besser ausbauen und dabei auch weitere Anreize für alle Nutzer setzen (einfache Verbindungswege zwischen den Katastralgemeinden und Ortschaften, Radabstellplätze, besondere Kennzeichnung sicherer Radwege für Kinder). Zudem können Förderungen in Form von jährlichen Rad-Checks angeboten werden.
Gehwege und Beleuchtung
Bei Errichtung neuer Gehwege oder Renovierung bestehender, sollte Barrierefreiheit für alle Generationen im Vordergrund stehen (ebene Wege, Wege breit genug etc.). Die Nutzung muss zu jeder Tages- und Nachtzeit sicher sein - dies bezieht sich auf alle Katastralgemeinden und Ortschaften (Beleuchtung). Zudem braucht es eine bessere Rad- und Fußwegverbindung zum bzw. im Gewerbegebiet und Zebrastreifen bei allen Kreisverkehren.
Stadtbus Zwettl
Der Stadtbus Zwettl wird seit Jahrzehnten von der Gemeinde stark subventioniert. Eine komplett kostenlose Nutzung des Stadtbuses kann das Image der Gemeinde stärken und den bestmöglichen Anreiz zur Nutzung seitens der Bevölkerung setzen. Darüber hinaus braucht es eine Optimierung der Route sowie ein wirkliches barrierefreies Angebot (Rollstuhlfahrer oder Kinderwägen wurden mehrmals abgelehnt).
Innenstadt als Treffpunkt
Die Innenstadt der Gemeinde ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Dieses Erscheinungsbild muss man bewahren, optimieren und verschönern. Einwohner und Gäste müssen sich gleichermaßen im Stadtzentrum von Zwettl wohlfühlen. Dazu gehört ein entsprechender Erhalt des Stadtbildes genauso wie eine etwaige Neugestaltung unter Berücksichtigung angemessener Kriterien. Notwendig ist ein Zusammenspiel der Immobilieneigentümer, Mieter, Kaufleute, Einwohner und Gastronomen, welches durch einen Lenkungsausschuss der Stadtgemeinde koordiniert wird.
Parkraumverwaltung Innenstadt
Überarbeitung der Parkraumverwaltung in der Innenstadt mit neuem Tarifkonzept für Kurzparkzone und Garage und begleitender Maßnahmen (zB Rückerstattung bei Einkäufen etc.). Des Weiteren kann ein schrittweises Umstellen auf Schrägparkplätze in der Landstraße den Verkehrsfluss verbessern. Dies soll stets in Absprache mit Anrainern und Betrieben erfolgen.
Belebung der Ortskerne
Grundversorgung in den Katastralgemeinden sollte durch Treffpunkte beispielsweise in Containerform sichergestellt sein. Solche Treffpunkte können Platz bieten für Dorfladen, Spielflächen für Kinder, Café auf Automatenbasis für alle Altersgruppen, öffentlicher Praxisraum für private Gesundheitsangebote (Physio/Massage etc.) und je nach Bedarf weitere Nutzungsmöglichkeiten.
Anbindung der Katastralgemeinden
Die großflächige Besiedelung der Stadtgemeinde Zwettl mit seinen Katastralgemeinden braucht auch neue Konzepte zur Mobilität. In dieser Hinsicht sollen in Pilotprojekten Konzepte wie Ruftaxis, e-Bike-Stationen in den Ortschaften oder Car-Sharing erprobt werden.
Schulbusanbindung für Kleinkinder
Evaluierung und Verbesserung der Busrouten mit Hinblick auf Mobilität, Sicherheit und Aufenthaltsqualität an Bushaltestellen vor allem für Kleinkinder in Katastralgemeinden (zB Guttenbrunn).
Schulwege mit Rad
Auflage einer Radkarte mit besonders beruhigten Wegen zu den Pflichtschulen, eventuell Erprobung von sogenannten „Radbussen“ zur gemeinsamen Schulfahrt.
Geschwindigkeitsbeschränkungen
Nicht nur in kinderreichen Wohnstraßen sollen entsprechende Geschwindigkeitsbeschränkungen gelten. Auch in zahlreichen Ortschaften ist ein entsprechendes Limit bei Ein- und Durchfahrt denkbar.
e-Car-Sharing
Attraktivierung des bestehenden Modells e-Car-Sharing mit neuen Angeboten.
Personenfernverkehr
Im Bereich der „Fernbus“-Anbindungen nach Krems oder anderen Bezirkshauptstädten sollen in Koordination mit verantwortlichen Politikern sowie dem Verkehrsverbund neue Konzepte für den Personenverkehr überlegt werden. Dies beginnt bei bedarfsorientierter Anpassung der bestehenden Linien bis hin zu neuen Verbindungen und der Prüfung von Anschlussmöglichkeiten mittels Zug.
Güterwege
Einheitliche Standards für die Erhaltung und den Ausbau von Güterwegen und dabei weitere Nutzungsmöglichkeiten (zB Radweg) etc. gleichzeitig prüfen.
Strom- und Wasserversorgung
Zwettl braucht einen nachhaltigen Ausbau seines Strom- und Wassernetzes unter Berücksichtigung der Bedürfnisse von Unternehmen und privaten Haushalten. Die bestehende Infrastruktur in diesem Bereich ist in vielen Teilen rückständig. Die Stadtgemeinde Zwettl als Erhalterin von Kläranlagen muss zudem entsprechende Rücklagen zur langfristigen und sicheren Finanzierung dieser Anlagen bilden, um nicht unerwartet Löcher in das Gemeindebudget zu reißen. Zudem gilt es Sicherheit und Professionalität im Sinne der EU-Kommunalabwasserrichtlinie zu wahren.
Internetglasfaser
Die Stadtgemeinde Zwettl muss den weiteren Ausbau im Bereich Glasfaser unterstützen. Für Unternehmen und Private ist dies ein Top-Kriterium bei Zuzugsentscheidungen. Im Stadtgebiet sollte zudem die Errichtung eines eigenen Glasfasernetzes geprüft werden, um daraus langfristig Einkünfte beziehen zu können.
Park&Ride
Es braucht weitere Park&Ride bzw. Park&Drive-Anlagen an sinnvollen Plätzen rund um die Umfahrung. Dabei solle eine effiziente Nutzung dieser Angebote seitens der Bevölkerung sichergestellt sein (zB teilweise Rückerstattung der Treibstoffkosten für nachweislich gebildete Fahrgemeinschaften in Form von Zwettler Talern mittels Handy-App oder Einfahrten/Sammelplätze für Schüler bei neuen Anlagen.
Maßnahme für Öffentlichkeitsarbeit
Radwege, Stadtbus, e-Carsharing sowie etwaige weitere neue Angebote im Bereich nachhaltiger Mobilität müssen der Bevölkerung mittels zielgruppenspezifischer Öffentlichkeitsarbeit näher gebracht werden.