Als Stadtgemeinde Zwettl stehen die Gemeindeverantwortlichen mittlerweile in einem „Wettbewerb“ mit anderen Gemeinden um die beste Gesundheits-Infrastruktur für die eigene Bevölkerung. Neben voller Unterstützung und enger Kooperation mit dem Landesklinikum, Pflegeheimen und anderen Betreuungsstätten gilt ein Schwerpunkt auch Ausbildungsplätzen im Gesundheitsbereich. Darüber hinaus muss sich die Zwettler Bürgerstiftung unter anderem als Erhalterin des Seniorenzentrum St. Martins ständig neuen Herausforderungen stellen.

Gesundheits-Infrastruktur
Die Stadtgemeinde Zwettl braucht ein aktives Management seiner GesundheitsInfrastruktur. Dazu gehören beispielsweise der regelmäßige Austausch mit bereits angesiedelten Ärzten, um proaktiv Handlungsbedarf bei Problemen zu erkennen, sowie auch der ständige Aufbau von Kontakten zu möglichen neuen Ärzten für das Gemeindegebiet. Dies soll im Akutfall die Besetzung von Kassenarztstellen erleichtern und ebenso Angebote an vorbeugenden Gesundheitsmaßnahmen für alle Altersgruppen ermöglichen.
Sozialombudsleute
Zwettl braucht eine Anlaufstelle für Menschen, die unerwartet und plötzlich mit Themen rundum Pflege etc. konfrontiert werden. Es muss schnelle und niederschwellige Möglichkeiten geben, sich über Zugänge zu Pflegeplätzen, Pflegegeld und weiteren Unterstützungen in anderen Bedarfsfällen zu informieren.
Defibrilatoren an zentralen Orten
Zur Gesundheitsinfrastrukur gehört es auch, dass sich Bewohnerinnen und Bewohner in allen Katastralgemeinden sicher fühlen. Eine einfache Möglichkeit stellt das Anbringen von Defibrilatoren an zentralen Punkten und die entsprechende Schulung der Bevölkerung in allen Katastralgemeinden dar.
Tagesbetreuung in Pflegeheimen
Zwettl kann Pflegeheime im Gemeindegebiet dabei unterstützen, wieder Möglichkeiten für Betreuung tagsüber zu schaffen. Dies entlastet die Angehörigen beispielsweise 1x pro Woche und bringt zudem soziale Anknüpfungspunkte für alle Betroffenen. Analog zu tageweiser Kinderbetreuung muss dies zu günstigen Tarifen möglich sein.
Pflegende Angehörige unterstützen
Pflegenden Angehörigen kann man neben der passenden Beratung beispielsweise auch kostenlose Bildungsangebote von Hilfswerk/Caritas etc. näherbringen.
Seniorentreffpunkte
Freizeitangebote für Senioren sind unumgänglich, um ältere Menschen aktiv zu halten. Teilweise ist das Umfeld in öffentlichen Cafés und Lokalen zu laut und anstrengend. Es braucht regelmäßig neue Angebote für diese Zielgruppen. Ebenso sollen in Koordination mit Gastronomiebetrieben dortige „Leerzeiten“ für sozial schwache Personen mit kostengünstigen Angeboten als Café für diese Zielgruppen gestaltet werden. In den Katastralgemeinden kann dies beispielsweise durch Nutzung von Jugendräumen an bestimmten Wochentagen ermöglicht werden, was generell eine Möglichkeit für Treffpunkte ohne Konsumzwang darstellt.
Communitynurse
Vor allem aufgrund der Struktur mit Katastralgemeinden braucht Zwettl eine Anlaufstelle für Pflegebdürftige vor Ort. Die Erreichbarkeit der Praxen im Stadtzentrum ist nicht immer gegeben. Sogenannte Communitynurses unterstützen bei gesundheitlichen Themen in den Katastralgemeinden und in der Stadt und können dadurch Arztpraxen entlasten.
Notfallfonds
Aus dem Sozialbudget bzw. unter freiwilliger Beteiligung der Zwettler Wirtschaft bzw. von Privatspendern soll ein Notfallfonds eingerichtet werden. Daraus kann ein unabhängiges Gremium schnell und unkompliziert finanzielle Hilfen vergeben.
Dienste am Wochenende
Aktive Koordination und Anreize für Ärztinnen und Ärzte, am Wochenende ihre Praxis zu öffnen. In Zwettl gibt es seit Jahren keine Arztpraxen am Wochenende.
Inklusion durch sozialen Austausch
Unterstützung von Projekten, die Inklusion fördern. Vor allem jungen Menschen aus Volks- und Mittelschulen können mit Besuch und Vernetzung zu Senioren- und Pflegeheimen dafür erreicht werden, um Hemmschwellen abzubauen. Es darf keine sozialen Ausgrenzung aufgrund körperlicher oder geistiger Benachteiligung geben.
Vereinsförderung im sozialen Bereich
Nachweislich gemeinnützinge Initiativen im Sinne der sozialen Wohlfahrt müssen von Seiten der Stadtgemeinde einfache und intensive Unterstützung bekommen.
Freiwillige Feuerwehr
Freiwilligenarbeit in Feuerwehren ermöglicht in vielen Notfällen (Feuer, KFZ-Unfall, Unwetter etc.) eine rasche Versorgung in allen Katastralgemeinden. Eine Aufgabenorientierte Koordination der Feuerwehren und deren Förderung seitens der Stadtgemeinde Zwettl ist unumgänglich.
Aktives Nachfolgemangement
Ähnlich etwaiger Anstrengungen im Bereich von Betriebsansiedelungen muss es seitens der Stadtgemeinde Zwettl ein ständiges proaktives Vorgehen geben, um Kassenärzte nachzubesetzen. Ein Handeln im Akutfall ist hierfür zu wenig.
Barrierefreiheit ausbauen
Bestehende Gehwege und Zugänge zu öffentlichen Einrichtungen gehören von Betroffenen auf ihre Barrierefreiheit evaluiert und bei Bedarf verbessert.
Gesundheitsausschuss
Unter freiwilliger Beteiligung sämtlicher Ärztinnen und Ärzte bzw. Apothekerinnen und Apotheker soll ein Gesundheitsausschuss geschaffen werden. Im regelmäßigen Austausch werden Schwachpunkte aufgezeigt und eventuell Öffnungszeiten, Wochenenddienste, Urlaube etc. besser koordiniert.
Betreutes Wohnen
In Gemeindeeinrichtungen soll das Angebot an betreuten Wohnplätzen unter bisherigen und neuen Basis- und Wahlleistungen ausgebaut werden.